Kälte, Eis und Schnee stellen besondere Anforderungen an ein Auto, sodass ein einfacher Wechsel auf Winterreifen oft nicht ausreicht zur Vorbereitung für den Winter. Was es diesbezüglich noch zu beachten gilt.
18.11.2024 (verpd) Damit ein Auto gut für den Winter gerüstet ist, ist mehr nötig, als Winterreifen und Eiskratzer, um typische Pannen wie zugefrorene Türschlösser, eingefrorenes Wischwasser oder Startschwierigkeiten des Motors aufgrund einer schwachen Autobatterie zu vermeiden.
Mit sinkenden Temperaturen ist es ratsam, das Auto rechtzeitig auf die Winterbedingungen vorzubereiten. Dazu gehört nicht nur der Wechsel auf Winterreifen, sondern auch ein umfassender Fahrzeugcheck, um Pannen zu vermeiden. Besonders häufige Probleme bei Minustemperaturen entstehen durch eine schwache Batterie, was zu Startschwierigkeiten führen kann.
Kfz-Experten empfehlen daher, Batterien, die älter als fünf Jahre sind oder bereits bei mildem Frost Schwächen zeigen, vom Fachmann zum Beispiel in einer Kfz-Werkstatt überprüfen zu lassen. Zudem sollten die Bremsen und die Beleuchtung auf ihre Funktionstüchtigkeit hin kontrolliert werden, wobei besonders auf die korrekte Einstellung der Scheinwerfer zu achten ist.
Frostschutz für Motor und Scheibenwaschanlage
Um teure Schäden am Fahrzeug zu vermeiden, ist es wichtig sicherzustellen, dass alle flüssigkeitsführenden Systeme des Autos, wie Kühlung und Scheibenwaschanlage, auch bei Frost zuverlässig arbeiten.
So ist eine funktionierende Kühlung essenziell, um Motorschäden zu verhindern. Dafür sollte nicht nur der Kühlmittelstand überprüft werden, sondern auch, ob das Kühlmittel bis mindestens minus 25 Grad Celsius frostsicher ist. Passende Messgeräte sind in vielen Tankstellen und Werkstätten erhältlich. Wichtig: Die Überprüfung sollte nur bei kaltem Motor erfolgen, um Verbrennungen zu vermeiden.
Ein funktionstüchtiges Scheibenwischsystem trägt zur Fahrsicherheit bei, da es sicherstellt, dass Schmutz und Salzrückstände von der Windschutzscheibe effektiv entfernt werden können. Um die Scheibenwaschanlage vor dem Einfrieren zu schützen, sollte dem Wischwasser ausreichend Frostschutzmittel hinzugefügt werden. Nach dem Befüllen ist es ratsam, die Waschanlage zu aktivieren, bis das Frostschutzmittel die Waschdüsen erreicht hat und so ein Einfrieren verhindert wird.
Um ein schlierenfreies Wischen zu gewährleisten, ist ferner darauf zu achten, dass die Wischblätter keine Risse oder Abnutzungen aufweisen. Zudem ist es bei Frost sinnvoll, beim Abstellen des Fahrzeugs die Wischer vorsichtig von der Scheibe wegzuklappen, damit sie nicht an der Scheibe anfrieren und beim Ablösen einreißen.
Vorsorge gegen gefrorene Türen
Ein Lackschutz vor dem Winter schützt Karosserie und Lack vor Schäden durch Feuchtigkeit und Salz. Dazu sollte der Pkw gründlich gewaschen und der Lack mit Lackpolitur und Autowachs behandelt werden. Allerdings sollte man das Auto bei Minusgraden nicht waschen, um das Einfrieren von Türen und Schlössern zu vermeiden.
Sind kleinere Steinschläge oder Lackschäden vorhanden, ist es sinnvoll, diese zu beseitigen oder beseitigen zu lassen. Auch der Unterboden sollte überprüft und frei von Schäden sein.
Vorzugsweise sollte ein Pkw zudem in einer Garage abgestellt werden, damit Türen und Schlösser eisfrei bleiben. Wer verhindern möchte, dass Türdichtungen am Rahmen festfrieren oder Schlösser vereisen, sollte die Dichtungen nach jeder Autowäsche trocknen und mit Glycerin, Hirschtalg oder speziellen Pflegemitteln behandeln. Ein Tropfen Graphit- oder Multifunktionsöl im Türschloss schützt zusätzlich. Wenn das Schloss bereits zugefroren ist, helfen Enteisungsmittel.
Um das Beschlagen der Scheiben von innen zu vermeiden, sollte der Innenraumfilter überprüft und bei Bedarf gewechselt werden. Außerdem ist darauf zu achten, möglichst mit trockenen Schuhen ins Auto einzusteigen und nasse Bodenmatten nach der Fahrt zu trocknen. Zum Entfeuchten des Fahrzeuginnenraums gibt es spezielle Entfeuchterkissen, aber auch einfache Hausmittel wie ein Stoffbeutel mit Katzenstreu oder Reis können helfen.
Essenzielle Winterausrüstung
Im Winter sollten immer ein Eiskratzer, ein Schneebesen, Scheibenenteisungsspray sowie Frostschutzmittel für das Scheibenwaschwasser im Auto mitgeführt werden. Wichtig: Ein Türschlossenteiser sollte stets griffbereit außerhalb des Fahrzeugs aufbewahrt werden, beispielsweise in der Jackentasche oder der Garage.
Hilfreich sind ferner ein Starthilfekabel, ein Abschleppseil, eine Abdeckfolie für die Scheiben, ein Paar Handschuhe, eine Jacke und eine Decke, falls man einmal im Stau steht. Je nach Region sind auch Schneeketten sinnvoll.
Besonderheiten bei Elektro- und Hybridfahrzeugen
Bei Elektro- oder Hybridfahrzeugen darf ein Batterieproblem nicht mit einem Starthilfekabel behoben werden, da anderenfalls hohe Schäden an der Autoelektrik drohen. Stattdessen ist hier ein Abschleppdienst erforderlich, da diese Fahrzeuge häufig nicht mit Seil oder Stange abgeschleppt werden dürfen.
Tipp: Hilfe und Kostenschutz im Pannenfall bietet für alle Autoarten ein bestehender Kfz-Schutzbrief. Er wird von Kfz-Versicherern als separate Police oder als Zusatz in der Kfz-Versicherung angeboten.