Ein gutes Betriebsklima hat direkte Auswirkungen auf die Leistung der Beschäftigten. Experten erklären, worauf Arbeitgeber diesbezüglich achten sollten.
11.11.2024 (verpd) Ein gutes Betriebsklima bringt nicht nur den Beschäftigten, sondern auch dem Unternehmen Vorteile. Eine gesetzliche Krankenkasse gibt zehn Tipps, wie Unternehmen für eine gute Arbeitsatmosphäre sorgen können.
Ein gutes Betriebsklima erhöht nicht nur die Motivation und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten, sondern wirkt sich auch positiv auf den Krankenstand aus. Dies zeigt unter anderem die „Jobstudie 2023“ des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens EY, für die 2023 1.555 Arbeitnehmer befragt wurden. Eine Erkenntnis der Umfrage war, dass Kollegialität und ein gutes Arbeitsklima die wichtigsten Motivationskriterien sind.
Je 58 Prozent der Beschäftigten nannten diese zwei Faktoren noch vor einer spannenden Tätigkeit (42 Prozent), flexiblen Arbeitsmodellen (35 Prozent) oder einem hohen Gehalt (33 Prozent). Die gesetzliche Krankenkasse IKK betont in ihrem Webauftritt: „Auch ein schlechtes Betriebsklima erhöht den Krankenstand. Trüben Streitigkeiten und mangelnder Respekt die Stimmung im Team, wollen Mitarbeitende diesen womöglich durch eine Krankmeldung aus dem Weg gehen.“
Zehn Tipps für ein gutes Betriebsklima
Die gesetzliche Krankenkasse AOK listet in ihrem Fachportal für Arbeitgeber folgende zehn Tipps auf, wie Unternehmer für ein gutes Betriebsklima sorgen können:
- Sinnfindung unterstützen: Indem Führungskräfte die Sinnhaftigkeit der Arbeit regelmäßig thematisieren und Werte sowie Überzeugungen im Austausch vermitteln, können sie das Engagement und die Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden fördern und damit mitunter auch Fehlzeiten reduzieren.
- Stärkenorientiert führen: Eine stärkenorientierte Führung, die Mitarbeitende in Positionen einsetzt, in denen sie ihr Potenzial optimal entfalten können, schafft eine wertschätzende Atmosphäre und trägt zur positiven Teamdynamik bei. Wichtig ist hierfür der Dialog mit dem Einzelnen.
- Vertrauen aufbauen: Eine offene Kommunikation über Ziele und Arbeitserfahrungen fördert schrittweise das Vertrauen im Team, besonders wenn alle die Möglichkeit haben, sich frei zu äußern und auch Kritikpunkte anzusprechen. Sinnvoll sind dabei regelmäßige Meetings und Einzelgespräche, aber auch Teambuilding-Workshops.
- Mitarbeitende beteiligen: Wenn Mitarbeitende in Entscheidungsprozesse einbezogen werden und ihre Perspektiven beispielsweise durch Befragungen erfasst werden, fördert dies ihre Identifikation mit dem Unternehmen und steigert die Akzeptanz von Entscheidungen.
- Unternehmenskultur pflegen: Eine aktiv gelebte Unternehmenskultur, die durch ein klar kommuniziertes Leitbild und gemeinsame Werte gestärkt wird, ist für viele Beschäftigte entscheidend und fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl.
- Wertschätzung zeigen: Wertschätzung zeigt sich nicht nur in Anerkennung, sondern auch durch angebotene Entwicklungs- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie in fairen Rahmenbedingungen wie angemessener Bezahlung und Arbeitsmaterialien, was die Zufriedenheit der Mitarbeitenden nachhaltig erhöht.
- Teambildung fördern durch Freizeitaktivitäten: Durch gemeinsame Aktivitäten wie Gesundheitstage oder Betriebssport können Führungskräfte das Gemeinschaftsgefühl im Team stärken und gleichzeitig einen positiven Einfluss auf das Arbeitsklima ausüben.
- Gleichberechtigung und Diversität fördern: Eine Unternehmenskultur, die Gleichberechtigung und Diversität fördert, schafft Identifikation und bindet Talente, indem sie allen Mitarbeitenden gleiche Chancen ohne Diskriminierung bietet.
- Konfliktfähigkeit fördern: Konfliktlösungsstrategien und entsprechende Schulungen für Führungskräfte und Beschäftigte helfen, Konflikte frühzeitig zu erkennen und konstruktiv anzugehen, was das Betriebsklima positiv beeinflusst.
- Führungskräfte als Vorbilder: Führungskräfte, die gesundes Verhalten und die Unternehmenswerte selbst vorleben, dienen als glaubwürdige Vorbilder und fördern dadurch ein nachhaltiges und unterstützendes Arbeitsumfeld.
Damit man als Arbeitgeber attraktiv ist
Weitere Tipps, wie Führungskräfte, aber auch Beschäftigte ein gutes Arbeitsklima erreichen können, enthält die kostenlos downloadbare Broschüre „Betriebsklima“ der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung e.V. (DGUV).
Ausschlaggebend für ein gutes Betriebsklima sind unter anderem eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Kollegen untereinander und mit den Vorgesetzten, eine Anerkennung durch Lob, ein gutes Gehalt sowie das Angebot von flexiblen Arbeitsmodellen. Es gibt aber noch weitere Kriterien, mit denen Unternehmer sich als Arbeitgeber profilieren und die Loyalität der Beschäftigten erhöhen können.
Jeder elfte Befragte erklärte bei der EY-Umfrage, dass Benefits und Zusatzangebote wie zusätzliche Versicherungen, ein Dienstwagen oder betriebliche Gesundheitspräventionsangebote mit zu den wichtigsten Motivationsfaktoren zählt.
Unternehmen können beispielsweise ihre Mitarbeiter mit einer Gruppenunfallversicherung finanziell entlasten und sie zudem im Ernstfall besser absichern. Versicherbar sind unter anderem Unfälle, die sich auf Dienstreisen, im Betrieb oder auch im Beruf und sogar in der Freizeit ereignen.
Firmen können zudem ihre Attraktivität als Arbeitgeber mit einer betrieblichen Altersvorsorge sowie einer betrieblichen Krankenversicherung steigern. Solche Absicherungslösungen haben oftmals auch für das Unternehmen selbst diverse Vorteile, wie steuerliche Absetzbarkeit und Einsparungen bei den Lohnnebenkosten.